Gelierung

Gelierung

 

[ʒe-], Zustandsänderung einer kolloidalen Lösung (Sol), bei der durch Ausbildung eines dreidimensionalen, lockeren Netzwerks aus Geliermittelmolekülen die flüssige Phase immobilisiert und ein Gel ausgebildet wird. Die Gelierung hängt von der Konzentration, dem Grad der Dispersion sowie v. a. von der Länge und der molekularen Struktur der Geliermittelmakromoleküle ab. Geliermittel mit der Fähigkeit, Gelierung hervorzurufen, bestehen aus fadenförmigen, linearen Makromolekülen, die zur Vermeidung einer gegenseitigen räumlichen Behinderung nur geringe Seitenverzweigungen aufweisen. Sie besitzen neben amorphen Bereichen, in denen es zur Anlagerung der Wassermoleküle kommt, in bestimmter Anordnung aktive oder aktivierbare Gruppen, die eine Ausbildung von Quervernetzungen zwischen den verschiedenen Molekülen ermöglichen (z. B. durch chemische Haupt- oder Nebenvalenzbindungen). Die Gelierung kann spontan, durch Änderung der Temperatur oder durch Zugabe eines Agens (z. B. Calciumionen) eintreten.